Emsteker Gemeinderatskandidaten besuchen die Feuerwehr

Zu Gast bei der Freiwilligen Feuerwehr war eine Gruppe der FDP – Kandidaten für den Emsteker Gemeinderat, die vom aktuellen Ratsmitglied Willy Schnieders angeführt wurde. Reinhard Vaske, als Gemeindebrandmeister oberster Feuerwehrmann in Emstek, begrüßte die Liberalen und führte sie durch das 1994 erbaute Feuerwehrhaus.
Im Büro, das auch als Einsatzleitstelle genutzt wird, hängt eine große Karte des Einsatzgebietes, das von der Wehr abgedeckt wird und unterschiedlicher nicht sein könnte. Zwei Autobahnen und zwei Bundesstraßen, große Waldgebiete, Industrie- und Wohngebiete stellen die Floriansjünger vor viele abwechslungsreiche Aufgaben. „Beeindruckend, was hier für ein Gebiet abgedeckt wird.“ befindet auch FDP-Gemeinderatskandidat Hubertus Böhl. Im Jahr 2021 ist die Freiwillige Feuerwehr bereits über 50 mal zu Einsätzen ausgerückt. „Respekt an dieses besondere Ehrenamt.“ lobte FDP-Kandidat Björn Klevehusen die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr. Im Einsatzfall rücken die Einsatzkräfte von der Arbeit, vom Einkaufen, vom Badeausflug oder auch direkt aus der Dusche an, denn wann der Melder losgeht ist nicht planbar. Leider ist es so, dass die Tagesbereitschaft bei kleineren Wehren immer schwieriger hergestellt werden kann, was sowohl daran liegt, dass die Mobilität im Berufsleben eine immer größere Rolle spielt und der Wohn- und Arbeitsort sich unterscheiden. Aber auch bei immer mehr Unternehmen, speziell bei den großen Produktionsunternehmen ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, dass die Ehrenamtlichen von der Maschine am Arbeitsplatz zum Einsatz dürfen. „Wenn eine Maschine steht, dann gibt es schnell hohe Ausfälle. Aber wenn es im Betrieb brennt, dann ist der Schaden um ein vielfaches höher.“, warb FDP-Kandidat Jan-Hendrik Schröder um Verständnis bei den Unternehmern, die dort beschäftigten Feuerwehrleute im Alarmfall freizustellen.
In Emstek ist die Einsatzbereitschaft 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr gewährleistet, auch weil es in der Gemeinde nur den einen Feuerwehrstandort gibt. Dieser ist jedoch bereits wieder zu klein geworden. Bei der Einweihung noch ein Prestigeobjekt, ist das Gelände bereits über der Kapazitätsgrenze. Die Umkleideräume wurden bereits provisorisch in den Duschbereich erweitert, für die Frauen konnte ein ehemaliger Trocknungsraum behelfsmäßig zur Umkleide umfunktioniert werden. Die Fahrzeughalle mit den 5 Emsteker Fahrzeugen sowie den 3 Fahrzeugen vom Gefahrgutzug des Landkreis Cloppenburg ist ebenfalls bereits an der Grenze, speziell da der Bedarfsplan ergeben hat, dass ein weiteres Großtanklöschfahrzeug angeschafft werden muss. Auch die Feuerwehr-Unfallkasse hat bereits Mängel am aktuellen Gelände festgestellt. So dürften sich beispielsweise die Wege von den einfahrenden Autos der anrückenden Einsatzkräfte nicht mit denen der ausrückenden Einsatzfahrzeuge kreuzen, was einen Unfallschwerpunkt darstellt. Auch sind auf dem Gelände nicht ausreichend Parkplätze vorhanden. Aktuell hat das Gebäude Bestandsschutz, der jedoch bei einem Um- oder Erweiterungsbau sofort erloschen wäre. Somit gibt es gar keine Alternative zu einem Neubau, der von den Emsteker Liberalen uneingeschränkt unterstützt wird.
Begleitet wurden die Gemeinderatskandidaten von FDP-Kreisgeschäftsführer Karsten Boll, der sich beeindruckt zeigte von dem breiten Einsatzspektrum, das in Emstek zu 100% ehrenamtlich abgedeckt wird. Bezogen auf die großen Waldflächen im Gemeindegebiet wollte Boll wissen, ob es durch die Klimaveränderung eine erhöhte Einsatzzahl von Waldbränden gibt und ob die Wehr dafür ausgerüstet ist. Hier konnte Gemeindebrandmeister Vaske die Liberalen beruhigen. Zwar habe es in den letzten Jahren immer mal wieder kleinere Brände gegeben „auch durch Brandstiftung“, aber ein ausgedehnter Flächenbrand war noch nicht dabei. Und für den Fall, dass es im Wald brennt, hat die Gemeinde nicht nur große Entnahmemöglichkeiten, beispielsweise mit dem Halener Badesee, sondern wurden durch den Landkreis große Rohre in das Waldgebiet gelegt, so dass es hier sogar Hydranten gibt. Ein weiteres Highlight der Führung war es, die Ausstattung des HLF (Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug) in Augenschein nehmen zu dürfen. Von der mobilen Stromversorgung bis zum hydraulischen Rettungsgerät ist hier alles an seinem Platz. Der Umgang mit den verschiedenen Fahrzeugen, Einsatzmitteln und Geräten wird im Regelfall beim wöchentlichen Dienstabend geschult und geübt. Auf Grund von Corona konnte das jetzt jedoch über ein Jahr lang nicht mehr stattfinden. Nur eine Veränderung, die mit der Pandemie einhergingen. Auch das kameradschaftliche kam zu kurz, denn beispielsweise die wichtigen Einsatznachbesprechungen mussten entfallen und die Eingliederung oder Ausbildung neuer Kameraden wurde erschwert. Nicht nur darum appellieren die Liberalen an Alle, die erreichten Lockerungen nicht durch leichtfertiges Handeln zu gefährden und in einen nächsten Lockdown zu müssen.

